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wie man dem toten hasen die interdependezen zwischen arbeit und kunst erklärt

impulstext zu den arbeiten von a.roshe und ludwig technique

am 2.11.2012 wird sich a.roshe zur kunstproduktion in die räumlichkeiten des kooio, mariahilfstraße 40, einmauern. er wird für eine woche diese räume be-leben und be-arbeiten, unter ausschluss der öffentlichkeit und mit sich selbst isoliert. am 9.11. wird er "ausziehen", die räume wieder zugänglich machen. am nächsten tag ist kooio wieder (zwei stunden lang) für die öffentlichkeit geschlossen. durch das fenster, vielleicht auch durch einen türspalt, wird das geneigte publikum der performance "ludwig technique erklärt dem toten hasen die kunst" beiwohnen können.

26 jahre nach dem tod joseph beuys' wird kooio zum schauplatz von künstlerischen arbeiten, welche der erfahrung des "erweiterten kunstbegriffs" gewidmet sind. der vermeintliche ausschluss der öffentlichkeit bildet dabei die basis zweier versuchsanordnungen, in deren zentrum die auseinandersetzung mit der "arbeit" des künstlers steht. dabei ist das wesen der (erwerbs-)arbeit jener umstand, dass diese abseits der "öffentlichkeit" bzw. deren wahrnehmung stattfindet. erfahrbar ist immer nur das ergebnis, ein "produkt".

vielleicht wird eben durch die nicht-sichtbarkeit des arbeitens an einem ansonsten frei zugänglichen ort die arbeit erst sichtbar gemacht.

ludwig technique, im september 2012

Bilder: Christian Moser, Gerhard Payr